der Hund hat nichts falsch gemacht, sondern dein Freund hat den Hund von Anfang an falsch oder gar nicht erzogen bzw sich viel zu wenig um ihn gekümmert. Auch ein Pitbull kann ein lieber, folgsamer, stubenreiner, freundlicher Hund sein, wenn man sich vernünftig um ihn kümmert und vor allem, sich ausreichend mit ihm beschäftigt.
Der Hund ist zum einen nicht erzogen, hat zum anderen keinen richtigen Rudelführer bzw eine Person, die ihm von Anfang an klare Grenzen aufzeigt, und ihn gleichzeitig liebevoll erzieht.
Du magst den Hund nicht, für dich ist er nur lästig. Das merkt natürlich auch der Hund sehr gut, nur kann er nicht begreifen, warum man ihn ablehnt. Denn er verhält sich ja nicht falsch, sondern handelt instinktiv und reagiert so, wie man ihn behandelt und wie man ihn erzogen hat. Er kennt es nicht anders.
Zum anderen ist er einfach nur frustriert und komplett unterfordert. So ein Hund braucht täglichen Auslauf, Freilauf, Kopfarbeit, ab und zu soziale Kontakte zu anderen Hunden, damit er lernt mit anderen umzugehen, seine Grenzen zu erfahren, am besten passiert das natürlich im Welpenalter. Jetzt ist das natürlich viel schwieriger. Er muss erzogen werden, auch das bedeutet Zeit zu investieren, jeden Tag üben und nochmals üben und trainieren.
Ich kann mir genau vorstellen, du bist schwanger und schaffst es gerade so, den Haushalt zu schmeissen, der Hund ist den ganzen Tag in der Wohnung und kommt nur für kurze Wege vor die Tür, mal ne halbe Stunde hier oder da, ein wenig spazierengehen? Das ist natürlich viel zu wenig, so ein Hund braucht Beschäftigung, Auslauf, Zuwendung.
Bekommt er das nicht, wird er (verständlicherweise!) verhaltensauffällig, und aus lauter Frust und Langeweile fängt er dann an, Sachen kaputt zu machen, macht ins Haus usw
das du ihn ablehnst, merkt er ganz deutlich, dadurch wird die Situation noch verfahrener. Denn ein Hund benötigt eine Bindung zum Halter, gegenseitigen Respekt, wenn die nicht vorhanden ist, dann hat der Hund auch keinen Grund im Alltag auf dich zu hören, und dir zu folgen, denn du bist und bleibst ihm fremd.
Dein Freund ist scheinbar komplett mit dem Hund überfordert, sieht wahrscheinlich gar nicht ein, dass er entscheidende Fehler macht und gemacht hat und etwas ändern muss.
Dir halte ich deine Schwangerschaft zugute, dass man in so einer Situation mit den Nerven ohnehin zu Fuß ist und weder körperlich noch seelisch die Kraft hat, mit dieser Situation umzugehen, ist auch verständlich.
Allerdings, du machst auch nicht gerade den Eindruck, als wenn dir wirklich was an dem Hund liegt, also du magst manche Hunde bzw nur die pflegeleichten. Das hat aber nicht viel mit echter Tierliebe zu tun, denn der Hund verhält sich so, wie man es ihm (falsch) anerzogen hat, ist also auch nur ein Opfer, genauso wie ein Kind auch.
Dein Freund muss was ändern, das wird er aber wohl nicht einsehen. Möglich wäre eine Hundeschule, ein privater Hundetrainer, der zu euch nach Hause kommt und auch die Spaziergänge begleitet, all das kostet Geld.
Alternativ müsste jemand vorbeikommen, der sich mit dem Hund beschäftigen kann.
Dein Freund geht den ganzen Tag arbeiten, das heisst ich gehe dann mal davon aus, dass du dich den ganzen Tag auch nicht um den Hund kümmerst, also nicht mit ihm raus gehst, er keinen Auslauf bekommt, wo er sich richtig verausgaben kann. Er hat auch keinerlei Kontakte zu anderen Hunden, da ihr nicht wisst wo ihr da mit ihm hingehen könntet, und an der Leine ist er sicherlich "aggressiv", obwohl er das gar nicht ist, sondern nur komplett unsicher weil er nicht weiß wie er sich anderen Hunden gegenüber verhalten soll, zudem reagieren viele Hundehalter ablehnend, wenn sie einen Pitbull nur von weitem sehen. So kann der Hund natürlich auch niemals sozialverträglich werden.
"der Hund ist völlig verzogen", nein, sie ist vollgepumpt mit Energie, die sie nirgendwo rauslassen kann, weil sich niemand um sie kümmert. Und sie weiß nicht was richtig und falsch ist.
Im Übrigen, ob ein Hund gut hört, sozial verträglich, umgänglich und erzogen ist, hat null damit zu tun, ob sie aufs Sofa darf oder nicht. Wichtig ist nur, dass der Hund sofort wieder runter geht, wenn man es ihm sagt. Das er Respekt hat und eine Bindung aufbaut, dann hört er auch und verhält sich entsprechend.
Eine weitere Möglichkeit wäre, den Hund tagsüber in einen Hundekindergarten zu geben. Dort muss sich der Hund in einer Gruppe von anderen Hunden und Betreuern einordnen, lernt das auch mit der Zeit, und wird von den anderen Hunden gleich mit erzogen und in seine Schranken gewiesen, die Betreuer sorgen dafür, dass die Hunde auf liebevolle Art und Weise sozialverträglich werden. Wenn man den Hund am Abend abholt, ist er völlig ausgelastet und zufrieden. Dann erledigen sich viele Probleme von selbst. Wichtig ist dennoch, dass der Hund jemanden zu Hause hat, der sich um ihn kümmert, zu dem er Vertrauen aufbauen kann! Sonst hat oder verliert er den Bezug zu dir oder deinem Freund, und hört nicht auf euch.
Dein Freund könnte den Hund zb morgens um 7h in diese Tagesstätte bringen und wieder abholen, zb 2 mal pro Woche für den Anfang, oder öfter. Die Öffnungszeiten sind recht großzügig und auch im Einzelfall individuell veränderbar.
Voraussetzung, ihr beide müsst das wollen. Und vor allem auch du musst deine Einstellung ändern. Du musst ebenfalls wollen, dir vor Augen halten das der Hund euch auf Gedeih und Verderb ausgeliefert ist. Nur ihr könnt dafür sorgen, dass er artgerecht gehalten und sich von euch geliebt und angenommen fühlt. Nur dann wird er eine Bindung zu dir aufbauen und auf dich hören.
Es ist bei manchen Menschen jedoch leider so, dass der Hund wie eine Sache behandelt, bei Bedarf angeschafft wird und wenn er irgendwann lästig ist (zb weil ein Baby kommt oder nicht hört und Arbeit macht) wird er einfach abgeschafft.
Das ist in höchstem Maße unfair dem Tier gegenüber, denn so ein Hund liebt sein Rudel und ist nicht dazu gemacht, dieses nach Bedarf zu wechseln. Das heisst er leidet unter der Trennung, allerdings unter schlechter Haltung noch viel mehr
Und eurer Hund wird schlecht gehalten. Daher müsst ihr was ändern.
Wahrscheinlich wird es das beste sein, das der Hund in gute Hände abgegeben wird, wo er es besser hat, wo man sich auch wirklich kümmern will und es ernst mit ihm meint.
Ich schätze dich als Mutter so ein, dass du verständlicherweise sehr verantwortungsvoll mit deinem Kind umgehen wirst, gleichzeitig Kind und Hund aus hygienischen Gründen komplett voneinander abschirmst. Ich hoffe nur, du wirst dein Kind nicht in einer keimfreien Zone aufwachsen lassen, indem es null Kontakte zu Tieren haben darf (obwohl genau das so wichtig ist für ein Kind, zum einen für die Seele, die Emphatie und Mitgefühl, die das Kind ja entwickeln muss, als auch für ein gesundes Selbstwertgefühl und auch ein starkes Immunsystem)
ausserdem ist mir aufgefallen, dass dir die Beziehung zu deinem Freund nicht sehr viel zu bedeuten scheint, damit meine ich du bist jemand, der wegen so einem Kram die Beziehung beenden will, das hat nichts mit Liebe zu tun, und auch nichts mit Partnerschaft
was machst du denn erst, wenn ihr wirklich schlimmes erleben müsst, miteinander durchmachen müsst, in eine Krise kommt, wenn du schon beim ersten größeren Problem die Flinte ins Korn wirfst?
der Hund kann doch nicht ernsthaft der Grund für eine Trennung sein, wie armseelig ist so eine Beziehung? Das arme Kind.
Ich bitte dich nur um eines, da der Hund eh abgeschafft wird, nehme ich an.
Setzt den Hund nicht einfach aus und gebt ihn nicht irgendwem, so dass er am Ende noch schlechter dran ist.
Schafft euch keine Tiere mehr an!! Wenn es später mal ein Meerschwein oder sowas sein soll, denke bitte dran, dass diese Tiere auch Bedürfnisse haben, zb immer mindestens zu zweit gehalten werden müssen! Diese Tiere sind auch nicht als Spielzeug und Streicheltier für dein Kind gedacht, sondern haben ganz eigene Bedürfnisse.
Rede mit deinem Partner. Wenn er dir nicht einmal zuhört und dich nicht ernst nimmst, dann gib ihm zu verstehen, wie ernst das Problem für dich ist, für euch alle ist.
"ich oder der Hund"- das ist Epressung, du verlangst von ihm, auf das Tier das er evt liebt, zu verzichten. So einfach. Und sowas hat ebenfalls nichts mit Liebe zu tun.