Also ersteinmal: Ich zolle Dir Respekt und gebe Dir mit allem recht.
Abhilfe ist ein muß.
Du schreibst nicht wie ein unerfahrener Rookie insofern unterstelle ich, daß Du mit deinem Hund schimpfst, wenn er Mist gebaut hat. Ich gehe (auch wegen Zweithund) davon aus, daß Du Strafe strikt durchziehst.
Dein Hund ist elf Monate, er kennt also die Kommandos und sollte zumindest einige, 4-7 davon perfekt beherrschen....
Wir hatten zwei Hunde (jetzt nur noch ein Weibchen). Beide haben ein solch brutales Verhalten nie gezeigt. Beide kamen zu uns mit 5 Wochen (wir lebten in den Anden) und ich hatte beide knapp über einen Monat in meinem Pulli. D.h. als die Tierärztin mir beim ersten (Rüde) sagte, ich müsse ihn warmhalten und ich fragte wie?, sie sagte, ich solle ihn bei mir tragen (also Pulli in Hose und Hund in Pulli - Tag und Nacht für 6 Wochen).
Daß du ihn mit 7 W. bekommen hast, sollte also nicht das Problem sein.
Meine Hunde buddelten gern im Garten und töteten Geranien. Mika hat auch mal ein Hotelzimmer in Montevideo bearbeitet, während wir nur kurz unten beim Frühstück waren (20 min!). Ich gewöhnte ihm das mit Schimpfen und Strenge ab.
Fluse hatte meinen Speicherchip auf dem Gewissen und die Wand angenagt. Auch hier hat Schimpfen und Strenge funktioniert. Sie buddelt wohl noch immer in den Ecken des Gartens, aber ich lass sie.
Kurz: Ich bin bei dir ahnungslos.
Bist Du wirklich der Boss?
Hast Du Deinen Hund schonmal einen übern Hintern gezogen? Wenn nicht, dann mach es mal. Einmal kurz und schnell und fertig. Aber da muß richtig gejault werden (nicht wirklich vor Schmerz sondern vor Schreck - klar?). Wenn Fluse bei Wichtigem nicht spurt, ziehe ich ihr am Ohr, oder auch an beiden und schaue ihr schimpfend für drei/vier Sekunden tief in die Augen (Augenabstand 20 cm).
Wenn alles nicht hilft, dann erwäge eine Kastration.
Diese Geschichten mit Hundetrainern etc - teuer und eher für Ahnungslose. Du erscheinst mir aber nicht wie ein Rookie. Ich denke, es könnte Dir an Strenge fehlen.
Den ersten Rettungstipp mit dem Maulkorb von der Kollegin finde ich gut. Eine Dauerlösung kann es nicht sein.
Du hast da einen Labrador, einen Rüden, der muß auch mal hart angefasst werden. Hey, da fällt mir was ein - "kämpfst" Du eigentlich mit Deinem Hund Scheinkämpfe? Also mit Knurren und Ärgern? So daß er nach deiner Hand schnappt ohne zu beißen?
Ach fast vergessen, das Zurückbleiben.
Ich benutze einen Stopp Befehl. Wenn ich zB in Deutschland einkaufen ging, blieb Fluse vor der Tür von Aldi, Kaiser und Co. udn wartete auf mich. Kann dein Hund den???????
Wenn nicht ÜBEN! Dauert ewig.
Du sagst STOPP und der Hund muß dort bleiben (woimmer) und du gehts weiter. Folgt er dir irgendwann, dann (und das ist der brutale part), gehst Du retour, schnappst ihn dir und trägst ihn retour auf die Wartestelle unhd sagst STOPP. Langsam wirst Du immer weiter wegkommen, irgendwann um eine Ecke biegen und irgendwann im Aldi einkaufen gehen (oder die Wohnung verlassen).
Der Hund lernt hierbei dir zu vertrauen, daß du wiederkommst. Um den Stopp-Befehl aufzulösen nutze ich AUF oder/und klatsche zweimal in die Hände (das ist gut wenn man selber schon weit weg ist).
Ich hoffe Du kannst hier was rausholen - viel Glück!